Kundgebung gegen Unterkünfte zweiter Klasse
Es stehen Wahlen an in Berlin und die Parteien entdecken die Mieter*innen Berlins als Wähler*innen. Die SPD, die zurzeit regiert und wohl auch zukünftig regieren wird, verspricht beispielsweise 100.000 neue kommunale Wohnungen. Da nur knapp ein Drittel von ihnen mit moderaten Mieten geplant sind, bedeutet dies für die überwiegende Mehrheit der Berliner*innen: die Suche nach einer Wohnung bleibt ein harter Kampf. Denn weiterhin werden vor allem private Investor*innen gefördert. Dabei wäre grade jetzt ein neuer sozialer Wohnungsbau bitter notwendig. Sogar die eigenen Berechnungen des Senats für Stadt und Umwelt zeigen: mit den bisher geplanten Bauprogrammen wird es keinen relevanten Zuwachs an Wohnraum geben, der für alle Menschen in Berlin bezahlbar ist.
Stattdessen wird von Seiten des Senats etwas ganz anderes geplant: neue Armenhäuser. In ihnen sollen langfristig all diejenigen untergebracht werden, die wenig Geld und keine Freund*innen in der Politik haben. Ausprobiert werden sie an den Neuberliner*innen, die aus den Krisenregionen der Welt nach Berlin geflohen sind. Aktuell sind diese geplanten Unterkünfte unter dem technokratischen Kürzel MUF (Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge) bekannt. Doch schon bald, frohlockt der Senator für Stadtentwicklung Geisel, sollen hier auch Senior*innen, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen wohnen. Continue reading