Recht auf Stadt statt Schloss

Stadtschloss im Bau. Warum nicht lieber Wohnraum für Alle?

Hier könnte auch Ihre Wohnung entstehen!
Berliner Stadtschloss, Bild: micharl_be CC BY-NC-ND 2.0

Runter von der Straße rein ins Schloss!
Wohnzimmer statt Lobby!

Mittwoch 8. Juni: 19.00Uhr am Stadtschloss in Mitte

Bringt euren Hausrat mit, wir ziehen vor das Schloss!

Berlin hat eine Baulücke: 20.000 neue Wohnungen bräuchte die Stadt jedes Jahr, doch nur 9000 werden gebaut. Die meisten davon zu teuer – nicht nur für den Niedriglohn, sondern auch für die Normalverdienerin. Und auch im Bestand steigen die Mieten, denn Wohnraum ist ein gutes Geschäft. Seit das Sparbuch keine Zinsen mehr bringt, stürzt sich von der Kieferorthopädin bis zum Oligarchen alles aufs Betongold. Die Preisspirale dreht sich schneller als das Glücksrad auf dem Rummel. Das freut wiederum die „Immobilienwirtschaft“. Diese ganz besondere Branche verdient ausgezeichnet an der Berliner Baulücke. Sie hat wenig Interesse am Ende der Wohnungsnot, sondern hätte gerne lieber noch mehr Staatsknete, um für zu viel Geld zu teuer zu bauen.

Dennoch feiert sich die Branche gerne selbst für ihre „Wohltaten“, natürlich nicht im Plattenbau, sondern im Berliner Stadtschloss. Dort findet am 8. Juni der „Tag der deutschen Immobilienwirtschaft“ statt. Es könnte keinen passenderen Ort geben. In der prominentesten Baulücke der Stadt entsteht ein Prunkbau, während der soziale Wohnungsbau nicht in Gang kommt: Es fallen tausende Sozialwohnungen aus der sozialen Bindung, Geflüchtete müssen in Flugzeughangars leben, alle anderen Berliner*innen müssen dauerhaft mit Wohnungsnot klarkommen.

Um diese Zustände zu beenden, müssen jährlich 15.000 öffentliche, bezahlbare Wohnungen geschaffen werden. Für 400 Millionen jährlich ließe sich ein soziales Wohnraumversorgungsprogramm finanzieren – 590 Millionen kostet das „Humboldt-Forum“ im Stadtschloss. Doch auch nach 14 Jahren Debatte und viel Kritik ist dessen Inhalt weiterhin nicht wirklich klar. Wenn wir nun auf der Straße schlafen müssen, während ein Luxusprojekt nach dem anderen hochgezogen wird, müssen wir die vorhandenen Räume eben zwischennutzen!

Recht auf Stadt statt Schloss! Günstige Wohnungen in Mitte und Berlin! Rückkauf und Rekommunalisierung jetzt!

Alle Mieter*innen Berlins sind eingeladen: Bringt Nierentisch und Ohrensessel, Stehlampe und Chaiselonge, wir machen es uns am Stadtschloss gemütlich!
Wohnraum für Alle statt Schloss!

Eine Kundgebung von „Berlin für Alle“ zum „Tag der deutschen Immobilienwirtschaft“

8. Juni 19h am Stadtschloss in Mitte – Bringt Hausrat mit!

Zum vormerken:
16.06.2016 um 19:00  im Robert-Havemann-Saal vom Haus der Demokratie und Menschenrechte: Wohnungspolitisches Streitgespräch zu unseren ersten Thesen und Forderungen für Wohnraum für Alle!

6 thoughts on “Recht auf Stadt statt Schloss

  1. Pingback: Mietenvolksentscheid Berlin

  2. Was soll denn DIESE Kackdemo?

    1. gibt das Land Berlin fürs Humboldt Forum kaum Kohle dazu und insofern demonstriert Ihr am falschen Ort. Zieht vors Rathaus oder vors Wohnungsbauministerium!

    2. finde ICH es geil, dass die Dahlemer Museen endlich in die Stadtmitte ziehen und die ethnologischen Sammlungen mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden und aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen werden!

    3. kann man nicht für JEDEN, dem es irgendwann einmal einfällt, wie geil es doch wäre in Berlin zu wohnen, Wohnraum zur Verfügung stellen.
    Wo lebt Ihr eigentlich..bei Alice im Wonderland oder wo?
    In Berlin kannste noch immer Wohnraum finden..nur eben nicht zum Nulltarif…aber auf jeden Fall billiger als In FFM/ HH oder Muc.!

    4. gehts einem langsam aber sicher auf den Zeiger, wie Initiativen wie die Eure versuchen, Kulturprojekte gegen andere (manchmal sogar wünschenswerte) Forderungen auszuspielen!

    5. ich frage mich nur, WO Ihr wart, als es um eine lediglich partielle Bebauung des Tempelhofer Feldes, auch mit Sozialwohnungen, ging? Damals war kiten, inlinern und das Nackensteak noch wichtiger?

    6. last but not least: auch, weil ich mir selbst keine Eigentumswohnung leisten kann…Eure Unterstellung, dass nur “Privilegierte vom Oligarchen bis hin zum dt. Kieferorthopäden hier sich aufs Betongold stürzen” würden, ist schlichtweg falsch. Zum einen finde ich den Vorwurf im Hinblick auf Russen ziemlich faschistoid und rassistisch 8die bösen, bösen Russen?), zum anderen habt Ihr ne komische Ansichtsweise, wer alles zu der Gesellschaft stört…aber evtl. fällt Euch das ja das nächste Mal ein, wenn IHR beim Zahnarzt oder kieferorthopäden auf dem Behandlungsstuhl sitzt?

    • 1. 478 Mio. € Bund, 32 Mio. € Land Berlin. beide könnten auch Geld in Sozialwohnungen investieren.

      2. Ich nicht, die Ausstellungsstücke gehören dahin zurück, wo sie entwendet wurden.

      3. Die Situation in Berlin und München ist fast genau gleich. In München werden 22% des Einkommens an Miete ausgegeben, in Berlin 21% (http://www.bz-berlin.de/berlin/berliner-zahlen-ein-fuenftel-des-einkommens-fuer-miete). Die Menschen mit geringem Einkommen müssen aber oft einen noch höheren Anteil bezahlen nämlich über 30% daher die Kappung im WoFG.
      Außerdem warum sollte man allein dank Eigentum leben können, dass passt doch noch nichtmal zur sogenannten Leistungsgesellschaft

      4. Das Stadtschloss ist aber leider kein offenes Kulturprojekt für Alle

      5. Es ging beim Tempelhofer Feld nicht um Wohnungen die den Namen verdienen und schon gar nicht ging es nur darum. Viele haben unterschrieben, weil sie eben eine andere Wohnungspolitik des Senats wollten und keine die auf Förderung Profitorientierter Investoren setzt. Zumal vom BUND Alternativen vorgeschlagen wurden. Statt der leeren Mitte könnte man ja auch dort Wohnen und Leben ermöglichen. Zum Beispiel so: http://raumlabor.net/haus-der-statistik/

      6. Äh wie kommst du auf Russen? Ich mochte meinen Kiefernorthopäden. Dennoch ist mit einer Politik die mehr auf Eigentumsbildung an Wohnungen setzt so auch schnell klar, wer raus fliegt, nämlich alle die, die kein Gehalt wie Kiefernorthopäden haben. Ãœbrigens… dass ist die Mehrheit, du solltest mal darüber nachdenken wen du alles aus deinen Vorstellungen von Gesellschaft ausschließt

      6.

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