PM: Recht auf Stadt statt Schloss, ab ins Stadtschloss

Ein Piano zieht in Stadtschloss. Recht auf Stadt statt Schloss! Wohnraum für Alle!

Ob wohl auch jemand ein Klavier mit zum Einzug ins Stadtschloss bringt?
Foto: High ContrastSelbst fotografiert, CC BY 3.0 de

Sozialwohnung statt Stadtschloss?

Initiative „Berlin für Alle“ feiert Umzugsparty in Mitte.

„Bringt Nierentisch und Ohrensessel, Stehlampe und Chaiselonge“ heisst es im Aufruf des Bündnis: „Berlin für Alle“, die am kommenden Mittwoch zum Berliner Stadtschloss aufruft. Statt der Hohenzollernfassade würden die AktivistInnen dort lieber Sozialwohnungen sehen, deshalb rufen sie zur symbolischen Einzugsparty auf.
Denn am 8. Juni trifft sich im Schloss-Rohbau der „Tag der Deutschen Immobilienwirtschaft“ zum Networken, eine Lobbyorganisation der Vermieter. Unter dem Motto „Recht auf Stadt statt Schloss – Wohnzimmer statt Lobby“ fordern die Protestierenden dagegen die Umwandlung des 590 Mio Euro teuren Schlosses in Sozialwohnungen.

Witzbolde hatten schon im Vorfeld eine Wohnungsanzeige ausgegeben: „3er WG- in Mitte mit 29.000 Quadratmetern sucht 627 Mitbewohner_innen“ hieß es auf einem Wohnungsportal im Internet, in Anspielung auf die drei Nutzer-Institutionen des zukünftigen „Humboldt-Forums“, dessen Konzept immer noch unklar ist. Wie viel einfacher wäre es doch, die Museen in Dahlem zu lassen und den Bau für WG´s und Familien zu öffnen!

Das Anliegen des Bündnis, ist jedoch weiter gefasst, so Aktivist Ralph Neumann:

„Nach wie vor fehlen in Berlin jedes Jahr über 10.000 Wohnungen. Was von der sogenannten Immobilienwirtschaft gebaut wird, ist zu teuer und heizt die Preisspirale noch an. Das aus dem Mietenvolksentscheid entstandene Abfanggesetz reicht nicht aus, um diese Baulücke zu füllen – wir fordern daher ein neues Wohnungsbauprogramm in 100% kommunalem Eigentum.“

Umrisse dazu sollen auf der Kundgebung vorgestellt werden. Umfänglich diskutiert werden die Forderungen und Konzepte dann bei einem „Wohnungspolitischen Streitgespräch“ am 16.06. um 19:00 im Haus der Demokratie und Menschenrechte.

Wer verbirgt sich hinter „Berlin für Alle“?
Das Bündnis ist seit Anfang des Jahres aktiv, seit einer Stadtpolitischen Konferenz im Februar arbeiten dort auch Aktive des Berliner Mietenvolksentscheids mit. „Unsere Stadt hat keine Flüchtlingskrise, sondern ist kaputtgespart“, lautete eine Kernausage des Bündnis. Es fordert ein Ende der „Kommunalen Austerität“, statt Privatisierung und Sparpolitik den Neuaufbau einer sozialen Infrastruktur für Geflüchtete und Alteingesessene gleichermaßen – ein soziales Berlin für alle soll der rassistischen Spaltung von AfD und Konsorten entgegengesetzt werden. Das Bündnis verfolgt verschiedene Projekte: Neben „Wohnraum für Alle“ unter anderem auch das Projekt „Gesundheit für Alle“.

Ort und Zeit:
8. Juni 2016, 19:00Uhr am Schlossplatz 5, Berlin Mitte (Ecke Schlossplatz/Werderscher Markt, vor der ESMT)

Wohnungspolitisches Streitgespräch:
16. Juni 2016, Robert-Havemann-Saal, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalderstraße 4

Online:

  • Webseite des Bündnis: http://berlinfueralle.org/
  • Recht auf Stadt statt Schloss: https://www.facebook.com/events/470265519850839/
  • Wohnungspolitisches Streitgespräch: https://www.facebook.com/events/738916232877540/

Kontakt:

  • Mail: kontak(at)berlinfueralle.org
    Pressehandy auf Anfrage

One thought on “PM: Recht auf Stadt statt Schloss, ab ins Stadtschloss

  1. Na ja, da ist doch genug Platz dafür auf dem Tempelhofer Feld…

    Aber wollen wir denn, dass unser Land überall zugebaut wird, weil unsere Wirtschaft so viele Menschen hier haben will? Auf dem Tempelhofer Feld bin ich dagegen. Sonst wäre ich dafür, dass wir wieder eine kleinere Bevölkerung haben, und Berlin keine Megastadt wird.

    Mit besserem ÖPNV könnte man auch in Brandenburg gut leben.

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